Statisch - Dynamisch

Die zwei lateinischen Begriffe Punctum fixum und punctum mobile beschreiben die Biomechanik bei tierischer Muskelarbeit. Sie bezeichnen, welcher Teil des knöchernen Apparates von einem Muskel fixiert und welcher bewegt wird. Welcher der fixierte und welcher der bewegliche Anteil ist, steht nicht fest, sondern ändert sich je nach Körperbewegung. Strecken Sie im Sitzen Ihr Bein, wird der obere Ansatz des Oberschenkelmuskels an der Hüfte fixiert. Strecken Sie Ihr Bein, indem Sie vom Sitzen zum Stehen kommen, wird der unter Ansatz am Knie fixiert. Es arbeitet immer der gleiche Muskel, aber von unterschiedlichen Ansätze aus. Das gleiche Prinzip gibt es beim Zwerchfell. 

Brust oder Bauch

Brustatmung:

Fixierung: lumbaler Ansatz und untere Rippenansätze bei aktiver Einatmung

 

Bauchatmung:

Fixierung: sternaler Ansatz und obere Rippenansätze bei aktiver Ausatmung


Wahrnehmung

Atemräume

Brustatmung:

Stellen Sie sich bei der Einatmung vor, wie die Luft in den sich immer mehr weitenden Brustkorb dringt, auch in den Bereich über den Schlüsselbeinen zu den Lungenspitzen. Halten Sie ohne Anstrengung den Bauch zusammen und den unteren Teil des Rumpfes fixiert, und atmen Sie so ein, dass sich der Brustkorb, nicht aber der Bauch ausdehnt. Legen Sie zur Kontrolle Ihre Hände auf die Brust und achten Sie darauf, dass sich mit jeder Ein- und Ausatmung der Brustkorb hebt und wieder senkt – wie weit ist egal.

Bauchatmung:

Lassen Sie bewusst das Zwerchfell absinken und nehmen wahr, wie Ihr Bauch sich weitet und wieder zusammenzieht. Der Brustkorb bleibt dabei möglichst ruhig und stabilisiert den sich bewegenden unteren Raum. Legen Sie auch hier zur Kontrolle die Hände auf den Bauch und achten darauf, dass sich mit jeder Ein- und Ausatmung der Bauch weitet und verengt.

Wechseln Sie, wenn möglich, zwischen diesen beiden Formen, bis Ihnen klar wird, dass Sie bewusst entscheiden können, ob sich die Brust oder der Bauch bei der Einatmung weitet

Atemhilfsmuskeln

Als erstes drücken Sie die Hände auf den Tisch und üben Sie einen Zug in Richtung Tischkante auf sie aus (allerdings ohne sie dabei zu bewegen). Dabei aktivieren Sie – Sie müssen diese Muskeln nicht bewusst ansteuern – die Rippenheber und die anderen Hilfsmuskeln, die für die Einatmung hilfreich sind. Atmen Sie jedes Mal, wenn Sie auf die Hände einen Zug zu sich hin ausüben, aktiv ein und lassen Sie die Hände bei der passiven Ausatmung wieder los. Diese Übung unterstützt denjenigen optimal, der aktiv einatmen möchte, weil er den dafür notwendigen Hilfsmuskeln die besten Ansatzpunkte bietet.

Nach einer Pause drehen Sie das Spiel um. Drücken Sie jetzt die Hände auf den Tisch und üben Sie (ohne sie dabei zu bewegen) einen Druck aus von sich weg in Richtung Tischmitte. Die damit verbundene Haltung unterstützt die Verengungsmuskeln im Bauchraum und unterstützt optimal die Ausatmung. Versuchen Sie nun also, beim Einatmen die Hände zu lösen und den Atem passiv kommen zu lassen und beim Ausatmen die Hände wegzuschieben und dies mit einer aktiven Muskelführung zu begleiten.

Merken Sie, was Ihnen besser bekommt, wo Sie sich zuhause fühlen?

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